Schottland Tag 5

 

Schottisches Wetter am Morgen, es regnet ausgiebig, ist aber gut, da somit genügend Wasser für die Whiskyproduktion sichergestellt wird - haben wir mittlerweile von den Schotten mit einem schelmischen Lächeln gelernt.

Dieser Tag soll etwas besonderes werden, wir haben ein Tasting und eine Führung bei Glenfarclas gebucht. Normalerweise wollten wir diese Destille nicht besuchen, doch wie der Zufall es will, lernen wir vor unserer Reise "George Grant" bei einem Whisky Tasting an unserem Wohnort in Deutschland kennen. Dieser Abend war schon besonders, da wir einen Menschen kennenlernten, der so freundlich war, dem konnte man nichts ausschlagen. Wir versprachen George, ihn zu besuchen, um ein weiteres Tasting in seiner Distillery zu genießen. Ebenfalls fragten wir, welches Tasting sollten wir wohl buchen, er nannte uns zwei besondere Tastings, wir entschieden uns für die FIVE DECADES TOUR & TASTING, die nicht besonders günstig ist. Ist hier vielleicht der Geschäftsmann durchgekommen? Ich kann nur sagen, nein es war sehr gut, unvergesslich, etwas Besonderes und nicht ein Cent tat uns im Nachhinein weh, einfach nur super!  

 

Bis zu unserem Highlight ist es noch Zeit, somit erkunden wir das Umfeld, sprich Macallan und die Fassproduktion in Craigallachie.

 

 

 

Die The Macallan Destille liegt ebenfalls am Ufer der Spey.  Macallan kann sich als einer der ersten legalen Brennereien Schottlands bezeichnen. Alexander Reid bekam schon im Jahre 1824 eine Brennlizenz.  Nachdem er 1847 starb, übernahm sein Sohn Alexander die Destillerie. 1858 ging sie in die Verhältnisse von James Shearer Priest und James Davidson über und 10 Jahre später an James Stuart, dem zu diesem Zeitpunkt ebenfalls die Glen-Spey-Destillerie gehörte. Der Wechsel sollte weitergehen, somit übernahm Roderick Kemp 1882 die Brennerei, wobei seine Familie die Destille in den folgenden 100 Jahren stätig erweiterte.

Beginnend in 1965 wurde die Anzahl der Brennblasen kontinuierlich  erhöht, erst von 6 auf 12, weiter auf  18 und nochmals 1975 auf 21 Brennblasen. Der Wechsel sollte aber noch nicht vorbei sein, denn im Jahr 1996 erwarb die Highland Distillers Ltd. die Brennerei - auch bekannt von  Bunnahabhain, Glenrothes und Highland Park, welche wiederum 1999 von der Edrington Group aufgekauft wurde.


Craigellachie Fassproduktion

Das Glenfarclas Spektakel beginnt

Bei Glenfarclas, also George Grant ist nun alles anders, fotografieren ist überall erlaubt, es gibt keine Einschränkungen. Ich kann an dieser Stelle verraten, dass es im Lager einige Tropfen Whisky direkt in die Hand getröpfelt vom Lagermeister persönlich gab. Dieser Rundgang ist wirklich etwas Besonders. Wer hier in der Nähe sein sollte - dem rate ich zu einer etwas teureren Tour, die unvergesslich bleiben wird. Ja, ich gebe zu, Glenfarclas ist unser Liebling.

Glenfarclas wurde bereits im Jahr 1836 von Robert Hay gegründet. Die Lizenz zur Whiskyherstellung wurde 1844 erteilt. Bereits 1865 wurde die Distillerie an John Grant verkauft, wobei dessen Nachfahren die Brennerei 1896 renovierten. Noch heute ist die Brennerei im dessen Familienbesitz, da kann man sehr stolz drauf sein. Jeweils im Jahre 1960 und dann 1976 wurde die Destillerie um jeweils zwei Brennblasen aufgestockt, heute hat man insgesamt sechs Brennblasen, die im Einsatz sind.

Der Name Glenfarclas im Schottisch-Gälisch: Gleann Farghlais wird gern selbst von der Familie mit „Glen of the Green Grassland“ - dt. Tal des grünen Graslandes bezeichnet. Ja, bei unserem Besuch war es "sehr grün" in diesem Tal und an Wassermangel scheitert es auch ganz bestimmt nicht.

 

 

Nachdem das Tasting beendet war, machte George Grant sich auf dem Weg, um uns zu begrüßen, ein Buch und eine Flasche zu signieren sowie einige Worte zu wechseln. Sein Mitarbeiter hatte ihn angerufen: die Deutschen, die du beim Tasting im Norden Deutschlands kennengelernt hast, haben ihr Versprechen gehalten, sie sind bei uns in der Brennerei. Wir waren sehr stolz und bedanken uns herzlichst bei George Grant, diesem überaus freundlichen Menschen, der so normal geblieben ist.